„Anstoß für soziale Gerechtigkeit“ – Das waren die fairplay Aktionswochen 2020

Heuer waren Solidarität und Fußball ohne Ausgrenzung die Schwerpunkte der Aktionen im österreichischen Fußball.

Dynama Donau

SKN St. Pölten Frauen

SK Sturm Graz

LASK und KickStart

SK Sturm Graz Frauen

Young Violets Austria Wien

FAC

AKA St. Pölten

DSG Ferlach

FK Austria Wien

PH Niederösterreich

SK Rapid Wien

Nina Burger und First Vienna FC Frauen

Wiener Sport-Club Frauen

Carinthian Hornets

First Vienna FC Special Needs Team

Als die fairplay Initiative im September den Aufruf zur Beteiligung an den Aktionswochen für Vielfalt und gegen Diskriminierung von 8.-25. Oktober veröffentlichte, hatten die Bewerbe im österreichischen Fußball eben erst begonnen. Aufgrund der wegen der COVID-19-Pandemie schwierigen Situation für Sportvereine und Verbände, Trainings und Matches und Ligenbetrieb zu organisieren und durchzuführen, und aufgrund der sich kurzfristig ändernden Beschränkungen, Regelungen und Maßnahmen, die von der Bundesregierung erlassen wurden, waren unsere Erwartungen eher im niedrigen Bereich, was die Anzahl der Vereine und Gruppen betrifft, die unserem Aufruf folgen und mitmachen würden.

Umso erfreulicher war es, dass sich etwa 70 Profi- und Amateurvereine, Nachwuchs- und Hobbyteams, und auch Grassroots-Initiativen und Fangruppen bei uns gemeldet haben. Wir haben ihnen unsere Kampagnenmaterialien zugeschickt bzw. die Grafik- und Textvorlagen zum Download über unsere Homepage angeboten.

Hier gilt unser Dank nicht nur allen teilnehmenden und unterstützen Vereinen und Gruppen, sondern vor allem unseren Kooperationspartnern Österreichische Fußball-Bundesliga, ÖFB und der Frauen-Bundesliga, die den Aufruf der fairplay Initiative über ihre Kanäle, E-Mail-Kontakte und über das Informationssystem von fußballoesterreich.at verbreiteten.

#FußballohneAusgrenzung trotzt Corona

Die groß angelegten Stadionaktionen wie in den Vorjahren fielen heuer natürlich wegen Corona aus, dennoch fanden auch vor Meisterschaftsspielen Aktionen mit den neuen „Fußball ohne Ausgrenzung“-Karten und -Transparenten statt. Viele Kapitäne und Kapitäninnen verwendeten die UEFA Respect Schleifen, es gab tolle Videos, Benefizturniere, Workshops, Beiträge in Vereinsmagazinen, auf Websites und sehr viele Social-Media-Posts sowie eine Podcast-Serie von „FKK - Fußball Kurve Kultur“, die wir auf den fairplay-Seiten auf Facebook, Instagram und Twitter teilten und bewarben. Ganz am Anfang standen die Bilder und Unterstützungserklärungen der ÖFB-Teamspieler Aleksandar Dragovic, Adrian Grbic und Pavao Pervan im Rahmen des Länderspiels gegen Griechenland in Klagenfurt.

Auch die First Vienna FC Frauen machten beim Match gegen die Carinthian Hornets mit, prominente Unterstützung der fairplay-Aktionswochen kam von Rekordteamspielerin Nina Burger:„Ausgrenzung hat in unserem Sport keinen Platz!“

Kooperationen mit sozialen Einrichtungen

Besonders gefreut haben wir uns nicht nur über diese Aktionen und Social-Media-Aktivitäten, sondern vor allem darüber, dass auch unsere Vorschläge für Aktivitäten von den Vereinen angenommen und mit eigenen Ideen und lokalen Partnern umgesetzt worden war. Wir appellierten im Aufruf dazu, bei den Aktionswochen Zeichen für Solidarität zu setzen, Kooperationen mit sozialen Einrichtungen, Einladungen für Matches auszusprechen oder Spenden für soziale Initiativen zu sammeln.

So lud der LASK die Initiative KickStart ins Stadion ein; das Stahlstadt Kollektiv und der FC Blau-Weiss Linz riefen zu Lebensmittel- und Schlafsack-Spenden für Wohnungslose auf; der GAK 1902 setzte bei den letzten zwei Spieltagen und mit einem Video ein Zeichen für soziale Gerechtigkeit und wies auf die Hauptsponsor-Aktion hin, durch die die GAK-Kurve Ärmelwerbung an die gemeinnützigen Vereine Jukus und tag.werk verschenkte; FC Salzburg stellte Salzburger Amateurklubs Trainingsmaterial und Bälle zur Verfügung; der SK Sturm Graz sammelte unter dem Motto „Sturm hilft“ Spenden für den Homeless Worldcup; und FK Austria Wien, der mit beiden Teams Spieler-Fotos mit den Aktionskarten und Aktionen vor Spielbeginn beisteuerte, und SK Rapid Wien nutzten die fairplay Aktionswochen, um auf ihren Website verstärkt auf ihr langfristiges soziales Engagement hinzuweisen.

Aber nicht nur die Profivereine engagierten sich, auch im Amateurbereich gab es tolle Initiativen, wie das Benefizturnier der Frauen des FC Mariahilf zugunsten von Piramidops und Kicken ohne Grenzen; der ASK Bad Fischau-Brunn startete eine groß angelegte Spendenaktion für Kinderzukunft Wiener Neustadt untermalt mit einem großartigen Video; der FC Tribuswinkel war mit gleich mit mehreren Teams mit dabei; und der SG Gitschtal 96 sah man den Spaß beim Posieren mit den fairplay-Materialien richtig an; und der Homeless World Cupsteuerte Video mit Teamchefin Emily Cancienne und Teamchef Gilbert Prilasnig bei.

Starkes Zeichen des österreichischen Fußballs für Solidarität

Nach dem gemeinsamen Aufruf von Bundesliga, ÖFB und fairplay beteiligten sich 18 Bundesligavereine der Männer und alle 7 Vereine der beiden Frauenbundesligen und setzten Zeichen für Respekt von LGBTs im Fußball. Vereine der Regional- und Landesligen sowie der unteren Ligen zeigten bei 40 Spielen und Aktionen ihren Einsatz für Solidarität und gegen Ausgrenzung im Fußball.

Die Aktionen in der Bundesliga und Zweiten Liga waren in den Liveübertragungen der Spiele auf SKY, in den Zusammenfassungen im ORF und im Stream auf laola1.at sichtbar. Auch schickte der ÖFB den Aufruf zu den Aktionswochen an alle Fußballvereine des Landes über das Online-System „FußballÖsterreich“ aus, wodurch völlig neue Vereine erreicht werden konnten.

Fußball-Community steht füreinander ein

Heuer wollten wir angesichts der prekären Lage vieler Menschen, aber auch vieler Sportvereine, ein Zeichen setzen für soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt und dafür, dass die Fußball-Community füreinander einsteht: Menschen, die ökonomisch besser dastehen, für sozial Schwächere; Fußballvereine für soziale Initiativen in der Nachbarschaft.

Die Aktionswochen werden europaweit vom FARE Netzwerk koordiniert. Unterstützt wurden die Aktionen in Österreich von der Österreichischen Fußball-Bundesliga, der Frauen Bundesliga, dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB), der Stadt Wien und der UEFA.

 

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