Die European Gay and Lesbian Sports Federation (EGLSF) eröffnete am 2. März 2012 im Rahmen ihrer Generalversammlung am Wochenende die Konferenz „Conte [s | x] ting Sport“ Konferenz in Split, Kroatien. Die Konferenz befasste sich mit einem breiten Spektrum von Fragen im Zusammenhang mit Inklusion im Sport und welchen Einfluss dieser auf die regionale Entwicklung auf dem Balkan und auf lokale Initiativen, welche sich für mehr Vielfalt im professionellen und Breitensport einsetzen, ausüben kann. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit qSPORT, dem kroatischen Mitglied der EGLSF, und mit Unterstützung des Europarats im Rahmen des Erweiterten Teilabkommen zur Förderung des Sports in Europa (EPAS) statt.
Beiträge
Ivan Ergić, Journalist und ehemaliger Profifußballspieler, befasste sich in seinem Vortrag zur Eröffnung der Konferenz mit den unterschiedlichen Facetten des Profisports. Aus philosophisch-analytischer Perspektive beleuchtete er die Einflüsse von Profisport auf Geist und Körper der/des SportlerIn sowie inwiefern Sport Mechanismen von Exklusion begünstigen kann.
Ein weiterer Hauptredner war der ehemalige NBA-Star John Amaechi, welcher seine Gedanken zur Rolle des Sports im Kampf um mehr Anerkennung von Vielfalt mit den TeilnehmerInnen der Konferenz teilte. Amaechi ist einer von nur wenigen Athleten, welche sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen.
Das europäische Netzwerk Football Against Racism in Europe - FARE wurde von Direktor Piara Powar vertreten, welcher an der Podiumsdiskussion „Homophobie im Profisport“ teilnahm. Selma Kustura präsentierte im Rahmen des Workshops „Building Bridges – Growing Diverse Sports Participation“ aktuelle Projekte sowie Initiativen von FairPlay-VIDC (Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation) am Balkan und gab einen Ausblick auf künftig geplante Aktivitäten zur Überwindung von Diskriminierung und Nationalismus in der Region. Alexander Rakowitz vom Balkan Alpe Adria Projekt – BAAP nahm an der Podiumsdiskussion zum Thema „Sport in Transition“ teil. Darin setzten sich die TeilnehmerInnen mit den radikalen Transformationsprozessen Süd-Osteuropas auseinander und diskutierten darüber, welche Rolle Sport darin spielt.
Auf der Konferenz wurden mit der Rugby Football League (RFL) in Großbritannien und dem norwegischen Olympischen Komitees zwei Beispiele von Good Practice auf institutioneller Ebene vorgestellt. Ziel war es, die TeilnehmerInnen zur Erarbeitung von Strategien anzuregen, auf welche Art und Weise sie selbst mehr inklusive Praxis in ihre eigene Arbeit einbinden, wie Führungspositionen gleichberechtigter besetzt werden und wie Strategien erarbeitet werden können, um „schlecht erreichbare“ Gruppen anzusprechen.
Sport im Wandel
Vor dem Hintergrund der radikalen Transformation Süd-Ost-Europas in den letzten Jahren konzentrierte sich die Veranstaltung auch auf den Sport in der Region.
EGLSF wurde 1989 als ein Netzwerk von LGBT-Sportgruppen gegründet. Heute vernetzt die Organisation über 100 Gruppen und bietet ihnen die Möglichkeit Sportveranstaltungen anzukündigen, Informationen auszutauschen, zu diskutieren und vieles mehr.
Weitere Information zur Konferenz gibt es unter:
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