Gemeinsam mit dem ÖFB und der Österreichischen Fußball-Bundesliga entwickelte FairPlay ein Prozedere, um diskriminierende Vorfälle im Fußball zu melden. Als unabhängige Initiative versucht FairPlay hier sicherzustellen, dass die gemeldeten Fälle von Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit (Homophobie) sowie Rechtsextremismus dokumentiert und öffentlich gemacht werden.
Bundesliga-Vorstand Georg Pangl über die Wichtigkeit dieser Maßnahme: „Rassistische und diskriminierende Vorfälle ignorieren, hier nicht aktiv zu werden, bedeutet, dass wir dieses Verhalten akzeptieren und verharmlosen. Die Österreichische Fußball-Bundesliga und ihre Vereine stellen sich diesem Problem und machen es zum Thema.“
Mit dem Prozedere soll einerseits darauf hingewiesen werden, dass Diskriminierung im Fußball auch in Österreich nach wie vor ein Problem darstellt. Andererseits gibt es damit seitens der Verbände, der Vereine und der Bundesliga ein stärkeres Bekenntnis, bei diskriminierenden Vorfällen im Fußball entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen.
ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig über das Prozedere: „Der ÖFB sieht sich hier in der Pflicht, möchte dem internationalen Standard nicht nachstehen und wird sich auch aktiv an der Umsetzung dieser Maßnahme beteiligen.“
Der 5-Schritte-Plan
Um das Vorgehen bei der Meldung von diskriminierenden Vorfällen transparent und einheitlich zu gestalten, folgt FairPlay einem 5-Schritte-Plan:
- Ein Anlassfall wird gemeldet – etwa über die FairPlay-Website oder in den Medien.
- FairPlay kontaktiert je nach Zuständigkeit ÖFB und/oder die Bundesliga, sowie möglichst alle Beteiligten, um sich nach Austausch aller Informationen ein ganzheitliches Bild des Vorfalls zu verschaffen.
- Gemeinsam mit dem zuständigen Verband werden Strategien dazu entwickelt, welche Maßnahmen und Aktivitäten gesetzt werden können, damit dieser Vorfall nicht ohne Konsequenzen bleibt.
- Der zuständige Verband, Verein und FairPlay informieren in einer gemeinsamen Medienmitteilung über den Vorfall und die geplanten Maßnahmen.
- Mit den betreffenden Vereinen, Verbänden werden konkrete antidiskriminatorische Aktivitäten geplant und durchgeführt (z.B. eine Stadionaktion, ein entsprechendes Statement auf der Vereinswebsite und in der Stadionzeitung, …).
Sollte es nach einem gemeldeten Vorfall innerhalb von zehn Tagen keinerlei Reaktionen von den zuständigen Verbänden oder betroffenen Vereinen geben, werden diese nochmals kontaktiert. Sollte auch danach keine Reaktion erfolgen, wird FairPlay mittels Medienmitteilung die Ereignisse darstellen.
Berichterstatter_innen und Opfer dieser Vorfälle werden über alle Schritte auf dem Laufenden gehalten.
Diskriminierende Vorfälle können bei FairPlay etwa per E-Mail (<link fairplay@vidc.org?subject=Diskriminierung%20melden - mail "Diskriminierung melden!">fairplay@vidc.org</link>) oder über den Button <link ../?id=279 - internal-link>„Diskriminierung melden“</link> auf der Startseite der FairPlay-Homepage gemeldet werden. Über einen Meldebogen werden möglichst viele Details und einheitliche Informationen zu den jeweiligen Vorfällen erfasst. Die Meldungen werden streng anonymisiert behandelt, und die Daten werden von FairPlay nicht an Dritte weitergegeben.
Hier der direkte Link zum Meldebogen <link ../?id=1562 _blank internal-link>„Diskriminierung im Fußball melden“ </link>