Die steigende Zahl von Geflüchteten in der EU hat eine politische Krise unter den Mitgliedsstaaten hervorgerufen, da kein entsprechender und einheitlicher Umgang mit dieser Bewegung gefunden werden konnte. Zur selben Zeit hat die Zivilgesellschaft große Solidarität mit den Asylwerber_innen gezeigt und zahlreiche Initiativen zur Unterstützung initiiert, darunter auch viele im Sport. Während einige dieser informellen Sportinitiativen mit Geflüchteten nach wie vor sehr aktiv sind und sich weiterentwickelt haben, kämpfen andere mit großen Herausforderungen, um ihr Tagesgeschäft bewältigen zu können. Unabhängig davon finden migrantische Communities und Minderheiten wie Roma nach wie vor keinen gleichen Zugang zum organisierten Sport in ganz Europa.
Sportvereine und Initiativen brauchen Unterstützung, um ihre Arbeit mit Geflüchteten fortsetzen zu können, fühlen sich jedoch oft allein gelassen und mit bürokratischen Barrieren konfrontiert, die oftmals von den Sportinstitutionen und der Sportpolitik ausgehen.
Herausforderungen für die Sportbewegung
Vor diesem Hintergrund ist zu fragen: Mit welchem Herausforderungen ist die Zivilgesellschaft, insbesondere die Sportbewegung, konfrontiert? Wie sieht die derzeitige Situation aus, welche Projekte und Initiativen existieren und dienen als Good Practice Beispiel? Welche längerfristigen Konzepte und Strategien sind notwendig, um die neuen Migrant_innen im und durch Sport zu integrieren? Welche aktive Rolle können die Flüchtlinge und andere Migrant_innen im organsierten Sport als Freiwillige übernehmen? Wie kann die Partizipation von Mädchen und Frauen mit Fluchterfahrung gelingen?
In der zweitägigen Konferenz werden sich rund 70 ungarische und internationale Teilnehmer_innen versammeln, die sowohl von Initiativen an der Basis, Sportorganisationen, migrantischen- und Minderheitenorganisationen und der Wissenschaft kommen. In Workshops, Podiumsdiskussionen werden folgende Themen behandelt:
- Aufzeigen von Good Practice Beispielen im Kontext von Chancengleichheit und Freiwilligenarbeit von MigrantInnen und Minderheiten im Sport
- Bewusstseinsbildung und Schaffen von Zugängen für Migrant_innen und Minderheiten im Sport
- Selbstorganisation, Empowerment und Capacity Building von Migrant_innen und Minderheiten im Sport
- Vorstellen der Resultate und Empfehlungen des European Sport Inclusion Network (ESPIN) Projekts mit Ausblick auf weitere Vorgehensweisen im Bereich Sport und Inklusion
Zielgruppen
- Zivilgesellschaftliche Initiativen und Projekte aus den Bereichen Sport und Fankultur, die sich für Flüchtende und Asylwerber_innen engagieren
- Sport- und Fußballvereine sowie Sportverbände, die soziale Verantwortung übernehmen und einen konkreten Beitrag zur Integration von Migrant_innen leisten wollen
- Migrantische Sportvereine und Initiativen, die sich für eine gleichberechtigte Einbindung und Inklusion in die Sportstrukturen einsetzten
- Städte und Gemeinden und andere öffentliche Institutionen
Politische Situation in Ungarn und Europäische Solidarität
Trotz der schwierigen politischen Situation in Ungarn und der Regierungskampagne gegen Flüchtlinge haben sich die ESPIN-Partner_innen dazu entschlossen, die Konferenz wie geplant in Budapest abzuhalten. Kurt Wachter, Projektleiter des ESPIN-Projekts meint dazu:
„Wir ermutigen Aktivist_innen aus ganz Europa und alle die im Bereich Sport, Integration und Refugees arbeiten nach Budapest zu kommen. Wir sehen das auch als Zeichen der internationalen Solidarität mit jenen NGOs und Initiativen in Ungarn, die sich ungebrochen für Flüchtlinge, Migrant_innen und Roma einsetzen. In Zeiten des derzeitigen nationalistischen Revivals ist der Aufbau einer europäische Zivilgesellschaft mehr denn je gefragt.“
Programm
Ein detailliertes Programm und weitere Informationen zur Konferenz und dem ESPIN-Projekt finden sich auf <link http://www.sportinclusion.net _blank external-link-new-window "European Sport Inclusion Network">www.sportinclusion.net</link>.
Registrierung und Unterkunft
Die Teilnahme and der Konferenz ist kostenlos. Verpflegung während der Konferenz inklusive einem Dinner im Stadtzentrum sind inbegriffen. Die Teilnehmer_innen werden jedoch dazu ermutigt, die Veranstalterorganisation aus Ungarn, die Mahatma Gandhi Human Rights Organisation (MGHRO) zu unterstützen.
Das Anmeldeformular schicken Sie bitte an <link gandhiegyesulet@gmail.com - mail gandhiegyesulet@gmail.com>gandhiegyesulet@gmail.com</link>, es steht zum Download bereit auf <link http://www.footballforequality.org/fileadmin/mediapool/pdf/spin/ESPIN_Conference_Registration_Form.doc _blank external-link-new-window "Anmeldeformular für ESPIN Konferenz in Budapest">www.sportinclusion.net</link>.
Nach der erfolgreichen Anmeldung bekommen Sie eine Anmeldebestätigung per E-Mail.
UNTERKUNFT/HOTEL
Das ESPIN-Netzwerk bietet ein Spezialoffert für die Übernachtung zum Preis von 100 € an (Einzelzimmer für zwei Nächte im CEU Conference Center Hotel oder im Ében Hotel Budapest mit Frühstück). Dieser Betrag wird an die Mahatma Gandhi Human Rights Organisation (MGHRO) überwiesen.
Die ESPIN Konferenz findet im Rahmen des ERASMUS+ Sportprojekts European Sport Inclusion Network (ESPIN) statt und wird von der Europäischen Kommission kofinanziert. ESPIN zielt darauf ab, die gleichberechtigte Teilhabe von Migrant_innen und ethnischen Minderheiten am Sport, insbesondere als Freiwillige zu fördern.