Alle Vienna-Fans, Fankulturliebhaber_innen und Masochist_innen fiebern schon dem morgigen Filmabend „Es geht sich immer nicht aus“ mit leidgeprüften Vienna-Supportern in der Hauptrolle um 19 Uhr im mo.ë entgegen. First Vienna FC 1894-Vorstandsmitglied Christian Tesar eröffnet die Vorführung mit einigen einleitenden und hoffentlich aufmunternden Worten. Nach dem Film ladet die Tatort Stadion Wien-Crew noch zum angeregten Diskurs bei kühlen Getränken. Schaut rein, egal ob blau-gelb, violett-weiß, grün-weiß, schwarz-weiß oder andersrum!
Über den Film:
Der First Vienna Football Club 1894 ist, wie der Name schon sagt, der erste Fußballklub Österreichs und besitzt eine lange und glorreiche Tradition. Trotzdem musste die treue Schar der Anhänger schon so manch schauderhafte Saison über sich ergehen lassen. Einst einer der prestigeträchtigsten Vereine Europas, war die Vienna nun schon seit 6 Jahren in den Niederungen der Dritten Liga angekommen. Auch die Hinweise auf die ruhmreiche Vergangenheit mit sechs österreichischen Meistertiteln, zwei nationalen Pokalsiegen und sogar dem Mitropacup-Sieg beschleunigten den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse Österreichs nicht. Die „Erstgeborene“, wie sie liebevoll von ihren Fans genannt wird, leidet schon lange unter chronischer Erfolglosigkeit. Trotzdem bebt die Leidenschaft nach wie vor auf den Rängen des wunderschönen Heimstadions, der Hohen Warte. Und manchmal hat man das Gefühl, dass hier das Los des ewigen Verlierers, auf den mit Gras überwachsenen Hängen der Naturarena, mit stolzgeschwellter Brust stilisiert wird. Die Vienna lieben, heißt verlieren lernen.
Und doch – im Frühjahr 2006 scheint alles anders zu sein. Der Verein geht als Herbstmeister in die Frühjahrssaison und Hoffnung macht sich breit. Hoffnung auf den ersten Titelgewinn seit 51 Jahren und damit den Wiederaufstieg in den Profibetrieb. Aber es wäre nicht die Vienna, würde es nicht wieder ganz anders kommen.
Die Kulturarbeiter Fred Lachinger, Jonas Müller und Thomas Tesar begleiteten die Mannschaft und deren illustre Fanmeute durch sämtliche 15 Spiele, um dieses historische Ereignis zu dokumentieren. Von Döbling bis Zwettl und von Parndorf bis Waidhofen. Im Fanbus durchs Auf und Ab der Gefühle. Mitten unter den Fans. Von Fans für Fans. Vereinsoffizielle und Spieler wurden bewußt ausgeklammert. So entstand ein liebevolles Porträt über eine etwas andere Fankultur, abseits von Kommerzialität. Mitten rein in eine 90minütige Party, jeden Freitag aufs Neue. Für so manchen unverständlich, aber wie sagt ein Anhänger so schön am Ende des Films: „Des is wos Spirituelles. Des ko ma net erklärn. Des muaß ma afoch tuan. Da gibts ka Zittern. Gfrei mi scho aufs nächste Johr! Prost!“