Neues ÖFB-Führungsduo Windtner und Constantini Hoffnungsträger in Sachen Antidiskriminierung

Von beiden neu bestellten Führungspersönlichkeiten im Österreichischen Fußball-Bund, Präsident Leo Windtner und Neo-Teamchef Didi Constantini, erhofft sich die FairPlay-vidc einen Energieschub für die Antirassismusarbeit im Fußball.

Didi Constantini bei Euroschools 2008-Kick off in Innsbruck im Oktober 2007.

In der Antrittsrede nahm der neu gewählte ÖFB-Präsident neben sportlichen Belangen auch zur steigenden sozialen Bedeutung des Fußballs bei der Integration von MigrantInnen:
„Öffnen wir uns dem Thema Migration / Integration! Für uns ein gesellschaftspolitscher Auftrag und zudem ein großes Potenzial.“ Der 58-jährige Windtner sagte weiters: „Für uns ist das ein zentraler Punkt, denn welcher Sport außer Fußball ist in der Lage, Menschen auf neutraler Basis zusammenzuführen?“

 

In seiner Zeit als Präsident des Oberösterreichischen Fußballverbandes und ÖFB-Vizepräsident unterstützte Windtner anlässlich der UEFA U19-EM 2007 in Oberösterreich das von FairPlay-vidc  durchgeführte Schulprojekt „FairPlay goes Education“. Im Vorfeld der Nachwuchs-EURO stellte Leo Windtner fest:
„Sport verbindet Menschen unterschiedlicher Nationen, Ethnien oder Religionen. Fußball vermag als Teamsport diese Funktion noch zu verstärken, denken wir nur an die Völker verbindende Begeisterung anlässlich der letzten Weltmeisterschaft. Deshalb sollten gerade bei sportlichen Großereignissen wie der UEFA U19-EM Themen wie Fair Play, Antirassismus und Toleranz mit den sportlichen Zielen verbunden werden.“

 

Constantini: „Homophobie ist zu verurteilen“

 

In den vergangenen Jahre äußerte sich auch der neubestellte ÖFB-Teamtrainer Didi Constantini wiederholt ablehnend gegenüber Fremdenfeindlichkeit und Homophobie. In einem FairPlay-Interview aus dem Jahre 2005 stellte er klar fest:
„Für mich ist Rassismus ein Zeichen von absoluter Blödheit. Etwas das leider auch immer wieder im Fußball passiert. Wenn einer eine Banane ins Spielfeld wirft, weil ein schwarzer Spieler spielt, dann ist das ein peinlicher Akt. Keiner kann etwas dafür, wo er geboren ist. Und die, die in sozial besser gestellten Ländern geboren sind, sollten eigentlich froh sein, dass es so ist, und andere Menschen und ihre Werte mehr schätzen.“

 

Auch bei der Ablehnung von Diskriminierungen gegenüber homosexuell orientierten Menschen im Fußball nahm sich Constantini kein Blatt vor den Mund:
„Homophobie ist absolut zu verurteilen, ein absoluter Blödsinn. Dass solche Meinungen extrem dumm sind, ist logisch.“

 

Bei einer Diskussionsveranstaltung der Wiener Grünen unter dem Titel „Fans vom anderen Ufer“ 2006 verurteilte Constantini die homophoben Sager des früheren ÖFB-Teamcoachs Otto Baric, für die jener von der UEFA mit einer Geldstrafe belegt worden war. Er selbst hätte kein Problem mit der sexuellen Orientierung seiner Spieler, auch wenn sich ihm gegenüber noch keiner geoutet hätte. Was zähle, sei die Leistung der Spieler.

 

Ausländerbeschränkung im Amateurfußball unhaltbar

 

Aus Sicht von FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel ist jetzt die Abschaffung der diskriminierenden ÖFB-Ausländerbeschränkung im österreichischen Amateurfußball der richtige Schritt. Laut Bestimmungen der ÖFB-Landesverbände über den Einsatz von Spielern aus dem Ausland im Jugend- und Amateurfußball – also alles unterhalb der Bundesliga – sind nur drei Nicht-Österreicher pro Mannschaft spielberechtigt. Diese Regel widerspricht klar dem Grundsatz der Nicht-Diskriminierung von EU-BürgerInnen und ist so in der Europäischen Union einzigartig. Zudem symbolisiert er gegenüber jeder Migrantencommunity nicht Integration, sondern Ausgrenzung.  

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