Auf diese Zustände machten Gewerkschafter_innen am Montag aufmerksam: Vor der Botschaft von Katar am Wiener Schottenring wurde für jeden einzelnen der getöteten Arbeiter ein Bauhelm sowie ein Kranz mit der Zahl der Getöteten niedergelegt. Eine Petition an den Premierminister von Katar, diese unhaltbaren Zustände zu beenden, wurde in der Botschaft übergeben.
Keine FIFA-WM auf blutiger Erde
2010 bekam Katar von der FIFA den Zuschlag zur Ausrichtung der WM 2022. Bereits 2011 hat der Bau von Hotels, Straßen und weiteren Infrastrukturen begonnen. Die Errichtungen der ersten Stadien sind geplant. Ohne Vergabe der WM an Katar wäre dieser Bauboom nicht ausgelöst worden.
“Seit 2011 mussten bereits 1.200 Bauarbeiter sterben. Alle Aufforderungen, die untragbaren Zustände bei den Arbeitsbedingungen zu beenden und die Rechte der Arbeitsmigranten zu stärken, blieben erfolglos, seitens der FIFA wurden nur leere Versprechen gemacht. …Kein Fußballfan oder Profifußballer darf akzeptieren, dass eine Weltmeisterschaft ‘auf blutiger Erde’ ausgetragen wirdâ€, sagte Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz.
Im Vergleich: Beim Bau für die WM in Südafrika 2010 wurden zwei Arbeiter getötete. In Katar sterben die Arbeiter überwiegend nicht an Arbeitsunfällen, sondern an Herzinfarkten.
Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, erklärt dazu: “Grund dafür sind die unerträgliche Hitze sowie die mangelnde Versorgung mit Wasser während der Arbeitszeit. Die zweithäufigste Ursache sind Suizide. Die Situation in Katar ist absolut unwürdig für das reichste Land der Welt.â€
Die FIFA muss ihre Verantwortung wahrnehmen
Dennis Mimm (31), Spieler von SC Wiener Neustadt und Vertreter der Vereinigung der Fußballer (VdF) erinnerte bei der heutigen Kundgebung, dass die FIFA einer der “reichsten und mächtigsten Verbände der Welt ist. Als solcher hat die FIFA auch eine große Verantwortung für die Arbeiter_innen – und dieser Verantwortung muss sie auch nachkommen. Dafür müssen auch wir als Spieler uns einsetzen. Es darf nicht sein, dass im internationalen Profifußball die Menschlichkeit aufs Spiel gesetzt wird.â€
Nosso Jogo Petition für Menschenrechtsstandards bei Mega-Sportevents
Auch in Brasilien kamen bereits Menschen beim Stadienbau ums Leben, 170.000 Menschen sind von Zwangsumsiedlungen betroffen. Die Petition von “Nosso Jogo – Initiative für globales Fair Play†fordert faire Bedingungen bei allen sportlichen Großveranstaltungen ein – von Brasilien bis Katar!
“In 45 Tagen startet die Fußball-WM 2014 in Brasilien. Wir fordern einen Stopp der Zwangsumsiedlungen und die Einhaltung der Menschenrechte bei allen sportlichen Großveranstaltungen ein, bei Fußball-Weltmeisterschaften ebenso wie bei Olympischen Spielen – von Brasilien bis Katar!â€, erklärt Stefan Grasgruber-Kerl von Nosso Jogo – Initiative für globales Fair Play. Die österreichweite Nosso Jogo-Initiative wird von FairPlay-VIDC koordiniert.
Gemeinsam mit dem ÖGB fordert die Nosso-Jogo-Petition die Aufnahme bindender internationaler Arbeits- und Menschenrechtsbestimmungen in die Vergabekriterien und den Verhaltenskodex der FIFA und in die Olympische Charta sowie in die jeweiligen Durchführungsvereinbarungen für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele.
Aufgrund der Verhältnisse in Katar hat der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) die Kampagne<link http://fairplay.or.at/http:// www.rerunthevote.org / -> www.rerunthevote.org </link>auf die Beine gestellt. Die Kampagne fordert die FIFA auf, die WM- Endrunde 2002 neu zu vergeben, sollte Katar nicht sehr schnell einlenken und damit weitere tödliche Arbeitsunfälle verhindern
Fotos von der heutigen Aktion als Download unter: <link https://www.flickr.com/photos/oegb/sets/72157644377280582/ - external-link-new-window>
www.flickr.com/photos/oegb/sets/72157644377280582/
</link>Die Petition von Nosso Jogo – Initiative für globales Fair Play kann unterzeichnet werden unter <link http://www.nossojogo.at/ - external-link-new-window>www.nossojogo.at</link>