Am Wochenende wurde die vereinsübergreifende Initiative „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ gestartet. Die Hauptforderung ist ganz klar: einen von Fanseite kontrollierten und verantwortungsbewussten Pyrotechnikgebrauch im Stadion weiterhin zulassen! Die Kampagne wird bereits von über 70 aktiven Fanklubs im In- und Ausland unterstützt – täglich werden es mehr. Auch prominente Spieler und Trainer, wie Rapid Tormann Helge Payer, Peter Pacult oder Franco Foda sehen Pyrotechnikgebrauch als integralen Bestandteil des Spiels und der guten Stimmung im Stadion und stehen diesem positiv gegenüber. Jede/r, die/der diese Initiative unterstützen möchte, kann dies auf <link http://www.pyrotechnik-ist-kein-verbrechen.at/ - external-link-new-window>www.pyrotechnik-ist-kein-verbrechen.at</link> tun.
Fans nehmen ihre Verantwortung ernst
Fans stellen aber nicht nur Forderungen. Sie nehmen ihre Verantwortung ernst und sprechen sich in einer ersten <link fileadmin/Bibliothek/Fairplay/download/Fanarbeit/Pyrotechnik-ist-kein-Verbrechen%21_Presseaussendung%2015_2_2010.pdf - download>Presseaussendung</link> klar dafür aus,
• keine Böller oder Kracher zu verwenden
• durch verantwortungsvollen Umgang mit Pyrotechnik keine Spielunterbrechungen zu provozieren bzw. keine Gefahr für andere Stadionbesucher, Ordner oder Ballkinder darzustellen
• durch Bereitstellen von mit Wasser bzw. Sand gefüllten Behältnissen ein sicheres Abbrennen innerhalb der Fansektoren zu gewährleisten und dadurch auch für eine geregelte Entsorgung der abgebrannten heißen Gegenstände zu sorgen
• keine Fackeln oder sonstige pyrotechnische Gegenstände auf Laufbahn oder Spielfeld zu werfen.
Expertise der Fans im Vorfeld ernst nehmen
Wer Fußballfans ernst nimmt und ihrer Arbeit mit Respekt begegnet, kann und darf nicht auf ihre Expertise und Sichtweisen verzichten. Dass Fans im Falle der Gesetzesnovelle zu Pyrotechnik keinerlei Mitspracherecht hatten, hinterlässt den Eindruck fehlender Dialogbereitschaft von Seiten der Verantwortlichen im Innenministerium und des Versuchs, Fans kollektiv zu kriminalisieren. Außerdem besteht die dringende Notwendigkeit Fananliegen bei den Entscheidungen der Bundesliga gewichtigeren Platz einzuräumen. Kommt es zu keinem Entgegenkommen von Seiten der verantwortlichen Entscheidungsträger/innen wird das Pyrotechnikgesetz ein Paradebeispiel dafür, wie Politik an der Realität und den Bedürfnissen der Betroffenen vorbeigeht, sich abgehoben und lebensfremd präsentiert und vor allem demonstriert wie polizeilich Überwachung und (willkürliche) Kriminalisierung von Gruppen künftig funktionieren kann.
Die aktiven Fanszenen Österreichs haben ihr Angebot jedenfalls gemacht. Jetzt sind die Innenministerin und die Bundesliga am Zug.