Gerhard Kapl, ÖFB-Vizepräsident und Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommission weist in einer ersten Reaktion darauf hin, dass man unterscheiden muss zwischen einem "wirklichen Rassisten und einem Menschen wie Konrad Plautz, der diese Worte meines Erachtens unbedacht von sich gegeben hat und dem die möglichen Folgen nicht bewusst waren."
Michael Fanizadeh von FairPlay-vidc auf die Aussage von Plautz angesprochen, antwortete gegenüber <link http://www.sportal.at/at/generated/article/fussball/2008/07/10/1095100000.html _blank>www.sportal.at</link>: „Das Wort 'N****' ist verunglimpfend und aufgrund des historisch-kolonialistischen Kontextes abzulehnen“. Fanizadeh erinnert an die Vorbildfunktion, die besonders Schiedsrichter zu erfüllen haben, warnt vor Verharmlosung und fordert: „Hier ist vom ÖFB, der Schiedsrichterkommission und vom Tiroler-Fußball-Verband ein klares Wort fällig.“
Die Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel am vidc hat in der Vergangenheit in gutem Einvernehmen mit Konrad Plautz zusammen gearbeitet, zuletzt im Rahmen des Projekts EUROSCHOOLS 2008. Der FIFA-Schiedsrichter besuchte den Kick-off des EUROSCHOOLS Finales in Innsbruck, an dem über 500 SchülerInnen aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein teilnahmen.
Bereits 1999 führte FairPlay mit den Schiedsrichtern des Tiroler Fußball-Verbands interkulturelle Sensibilisierungskurse durch. Als europäischer Topreferee beteiligte sich Plautz an den von UEFA und FARE (Football Against Racism in Europe) organsierten Anti-Rassismus-Aktionen, so auch an der Kampagne „Unite Against Racism“ bei der UEFA EURO 2008.
Der in Ghana geborene Tiroler FairPlay-Koordinator und frühere Verbandsschiedsrichter Bella B. Bitugu zeigt sich enttäuscht: „Ich finde es sehr bedauerlich was Konrad Plautz gesagt hat. Er ist als FIFA-Schiedsrichter und Landtagsabgeordneter ein Vorbild. Ich erwarte mir jetzt von Konrad Plautz, dass er konkrete Schritte zur Vermeidung von Rassismus setzt und mit diesen Maßnahmen auch in die Öffentlichkeit geht.“
Der 43-jährige Schiedsrichter bestreitet die von ihm gewählte Wortwahl nicht und erklärte, dass er damit lediglich die laute Technomusik ("Tschi-Bum") gemeint habe. Er gestehe jedoch ein, dass seine Aussage "unglücklich" gewesen sei.