Sehr geehrte Damen und Herrn,
Zu Ihrer Stellungnahme vom 11.12.2011 möchten wir wie folgt Stellung beziehen: Erstens möchten wir, das WSKâ€Frauenteam, einräumen, dass es leider auf Grund unserer Nachlässigkeit und internem Kommunikationsmangel verabsäumt wurde, dieses Projekt mit dem Vorstand des WSK sowie auch der FHT zu kommunizieren, da die Protagonistinnen dieses Kalenders davon ausgingen, dass diese vor der ersten Präsentation bereits geschehen war.
Weiters wurde bei der Produktion leider auch nicht bedacht und berücksichtigt, dass ein Erotikkalender nicht der Ideologie des WSK und der FHT entspricht, was auch daran liegen mag, dass die Einstellungen und Ideologien des WSK und der FHT für viele von uns noch „Neuland“ sind.
In Ihrer Stellungnahme zu dem Kalender mußten wir bedauerlicher Weise lesen, dass den WSK†Frauen unterstellt wird einen Erotikkalender anzufertigen unter dem Motto, wir zitieren:
Fußball spielende Frauen interessieren nicht, sollen sie doch dabei bleiben, was sie am besten können: verführerisch dreinschauen, Hüllen fallen lassen, Objekt werden.
Wir ersuchen die Unterstellung wieder zurecht zu rücken!
Die WSK Frauen waren im ersten halben Jahr ihres Bestehens sportlich und auch bei Aktionen im Umfeld des Vereins sehr erfolgreich. Gerade die WSKFrauen, die sich einer sehr großen Fangemeinde erfreuen, haben in keiner weise Anlass einen Erotikkalender aus dem von Ihnen unterstellten Motiven anzufertigen.
Vielmehr haben die WSK†Frauen die bei diesem Kalender mitgewirkt haben dieses frei unter den Motto etwas ästhetisch †künstlerisches zu schaffen gehandelt und damit auch in weiterer Folge durch den Verkauf die Mannschaftskasse aufzubessern.
Hierzu möchten wir noch ein Zitat hinzufügen aus den vielen Diskussionen die über diesen Kalender geführt werden:
Angesichts der Reaktion und dem Vorwurf des Sexismus stellt sich die berechtige Frage, was den nun gerade jungen Frauen wirklich hilft und was sie bestärkt ihre selbstbestimmte Haltung zu ihrer Sexualität zu finden und auch druchzusetzen.
Es ist allgemein bekannt, dass ein Kalender ähnlich dem der Wsk†Frauen keine Erstauflage in der Geschichte des Österreichischen Frauenfußballs ist. Frauenteams wie zB. von ATSV St. Margareten, USC Ardagger, ASK Erlaa und SKV Altenmarkt, wie auch eine Spielerin vom FC Mariahilf, die in einem Feuerwehrâ€Erotikkalender als einzige Frau unter Männern abgebildet ist, waren in diesem Bereich schon tätig. Seltsamer Weise gab es soweit uns bekannt zu diesen Kalendern bis Heute keine Stellungnahme von FairPlayâ€vidc.
Zum Abschluss möchten wir noch einmal einen Satz aus Ihrer Stellungnahme zitieren:
FairPlayâ€vidc schließt sich der Kritik an dem Kalender an, auch wenn wir mit Ausnahme des Titelblattes tatsächlich kein einziges Foto aus dem Inneren gesehen haben. Wir finden es auch äußerst fragwürdig, dass eine Institution wie FairPlayâ€vidc die das Motto vertritt „VORURTEILE PLATZEN LASSEN“ ein Produkt beurteilt und kritisiert von dem sie außer dem Titelblatt nichts gesehen hat.
mit sportlichen Grüßen WSK†Frauenteam
Kommentar von FairPlay: Was die - oben angesprochene - vermeintliche Unterstellung betrifft: wir halten es nicht für eine Unterstellung sondern für eine Tatsache, dass Frauen in dieser Gesellschaft ständig auf ihre Körper reduziert und zum Sexualobjekt abgestempelt werden.
Dass auch andere Teams ähnliche Kalender produziert haben, bestätigt eher den Zwang zu sexistischer Vermarktung als ihn zu widerlegen. Wir können noch andere Teams hinzufügen (z.B. Spielerinnen des deutschen U-20-Teams). Alle diese Kalender sind entbehrlich. Im übrigen auch jene wenigen, die Männer als Sexualobjekte abbilden.