SCREENSHOT – Nachbericht zum Open Air Fussballfilmfestival

Die 1. Ausgabe von SCREENSHOT ist bereits Geschichte und macht Lust auf mehr.


An vier Festivaltagen präsentierte SCREENSHOT ausgewählte Dokumentar-, Spiel und Kurzfilme sowie spannende Diskussionsgäste zu allen relevanten und weniger relevanten Aspekten der Film- und Fußballwelt. Das Festival wurde vom Fußball- und Kulturverein 1210 Wien, der fairplay Initiative, dem Volxkino und den Büchereien Wien organisiert. Mit drei Langfilmen und sieben Kurzfilmen sowie einem vielfältigen Rahmenprogramm, bot bereits die Premiere des Festivals ein dichtes Programm für Fußball- und Kulturinteressierte. Insgesamt besuchten rund 250 Personen die Festivalprogramme am Platz von 1210 Wien in Floridsdorf.

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Insbesondere die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen und Tendenzen des Fußballs, nahm großen Stellenwert ein und sorgte für reichlich Diskussionsstoff vor und nach den Filmen. Bereits vor dem offiziellen Festivalbeginn wurde im Rahmen des Club 2 x 11, einer Diskussionsrunde in Kooperation mit den Büchereien Wien, ballesterer, Wir Frauen im Sport und der fairplay Initiative über Fußballfilme- und Festivals diskutiert. Dabei wurde auch die Schwierigkeit des Filmens von Sport- und insbesondere Fußballfilme besprochen. 
Das Screenshot Filmfestival wurde im Rahmen der feierlichen Eröffnung mit den Filmen „Das kleine Team“ und „Next Goal Wins“ von Oscarpreisträger Taika Waititi eröffnet. In diesem Kontext wurde auf die derzeit stattfindenden fairplay Aktionswochen hingewiesen. Niki Staritz von der fairplay Initiative und Mathias Slezak von der Österreichischen Fußballbundesliga stellten den rund 70 Festivalgästen die Mitmachkampagne vor und erinnerten an die Dringlichkeit bei Gewalt, Sexismus und Hass nicht zuzuschauen. Die Aktionswochen laufen noch bis 31. Oktober unter dem Motto „Gewalt ist kein Spiel“ und richten sich an alle im Fußball beteiligte Personen.
Kurz vor Filmstart sorgte der mehrfache deutschsprachige Poetry-Slam Meister David Friedrich für Amüsement als er den, von seinem Kollegen Yannik Steinkellner geschriebenen Text über die Floridsdorfer Fußballikone Marko Arnautovic, zum Besten gab.  

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Der 2. Festivaltag stand ganz im Zeichen der Fankultur. Während sich der Vorfilm „Kopfball“ von Eva Hausberger noch den Emotionen auf der Tribüne der Wiener Vereine „First Vienna FC 1894“ sowie „Wiener Sport-Club“ widmete, näherte sich „Istanbul United“ den politischen Protesten im Gezi-Park und dem gemeinsamen Vorgehen der eigentlich rivalisierenden Fangruppen in Istanbul. Der ballesterer widmete der Fußballstadt Istanbul bereits im März 2024 einen Schwerpunkt. Vor dem Film diskutierte Michael Schmied (fairplay prevention) mit den ballesterer Journalisten Moritz Ettlinger, Tobias Fries und Alexander Danzinger über ihre Erfahrungen und Eindrücke im Zuge der Recherchereise sowie über die Potentiale der Fankultur im politischen Protest.

Das Wochenende startete mit einem Kurzfilmprogramm namens „Fußball für Alle“. Dabei wurden vier Filme vom Vienna Shorts Filmfestival kuratiert die die Vielseitigkeit des Fußballs in all seinen Facetten behandelten. Denn der Ball mag rund sein, doch das Spiel hat viele Ecken und Kanten.

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Der Abschlusstag von SCREENSHOT sorgte für einen weiteren österreichischen Filmbeitrag am Festival. Die Fußball-Mockumentary „Diamante – Fußballgott“ geht der Frage nach, wie der erfolglose Fußballprofi Rudi Varda in Brasilien zu einem der meistverehrten Ballzauberer aufstieg. Die Regisseur*innen Karin Berghammer und Georg Nonnenmacher sprachen mit SCREENSHOT Kurator Andreas Kous (Volxkino) über die Hintergründe und Herausforderungen dieses außergewöhnlichen Fußballfilms.

Neben dem Filmprogramm organisierte SCREENSHOT auch ein breites Rahmenprogramm, welches teilweise zum Mitmachen einlud. So konnte in der Molton Arena unterhalb einer ca. 200qm großen Moltonfläche selbst Fußball gespielt werden. Dabei transformiert die Stoff Arena den Platz zu einem amorphen Raum. Das Publikum wird so Zeuge eines fußballerischen Ausdruckstanzes.
Die Fotoausstellung „Women’s soccer without boundaries“ der Künstlerin Lara Krampf zeigte die Hürden und positiven Geschichten aus der Welt des Frauenfußballs. An der von ihr gestalteten Torschusswand konnte man obendrein seine Treffsicherheit unter Beweis stellen.

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Die Tatsache, dass in den vier Festivaltagen bei weitem nicht alle Aspekte des Fußballs diskutiert werden konnten, ist nicht nur Beweis für die Vielschichtigkeit dieses Sports, sondern gleichzeitig auch Auftrag an das Festivalteam, an einer neuen Ausgabe zu arbeiten und SCREENSHOT in der österreichischen Festivallandschaft zu etablieren. Immer mit dem Anspruch die Begeisterung für Film und Fußball zu vermitteln und eine kritische Auseinandersetzung mit Themen rund um den Sport zu fördern.

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