Die UEFA organisiert diese Woche zusammen mit dem englischen und dem niederländischen Verband sowie mit FARE ein Seminar in Amsterdam, das sich mit der institutionellen Diskriminierung beschäftigt.
Auch FairPlay-VIDC Mitarbeiter Kurt Wachter ist vor Ort um über die nationalen und internationalen Projekte der österreichischen Initiative zu berichten.
Mitveranstalter des Events am Dienstag und Mittwoch sind neben dem europäischen Fußballdachverband auch der Niederländische Fußballverband (KNVB), der Englische Fußballverband (FA) und das Netzwerk Football Against Racism in Europe (FARE), ein langjähriger Partner der UEFA im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung.
Dieses Treffen in Amsterdam ist das erste, aber keineswegs letzte dieser Art. Die UEFA und ihre Partner_innen haben es sich zum Ziel gesetzt, institutionelle Diskriminierung öffentlich zu machen, das Bewusstsein dafür zu schärfen und Lösungsansätze dagegen zu finden.
Ausgrenzung ist ein Thema auf der Agenda, die Delegierten werden diskutieren, wie man dafür Sorge tragen kann, dass ethnische Minderheiten und Frauen im Fußball, vor allem in der Management-Ebene, besser repräsentiert werden.
Ein weiteres Thema ist die Tatsache, dass schwarze Fußballer_innen zwar längst unverzichtbarer Bestandteil des Fußballs sind, schwarze Trainer_innen und Manager_innen aber nach wie vor eine absolute Rarität. Das Seminar in Amsterdam möchte das Bewusstsein für solche wichtigen Aspekte schärfen und Wege aufzeigen, diese Probleme auch langfristig zu lösen.
"Die UEFA steht seit vielen Jahren an vorderster Front im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport", sagte William Gaillard, Berater des UEFA-Präsidenten. "Seit Jahren haben wir große Fortschritte auf den Tribünen und auf dem Rasen feststellen können. Doch wir sollten uns nicht zufrieden zurücklehnen, denn diese Geißel ist noch nicht vollständig ausgerottet worden."
"Gleichzeitig erlauben es uns die signifikanten Fortschritte, andere wichtige Themen wie die Unterrepräsentierung ethnischer Minderheiten und Frauen in allen Bereichen des Fußballs aufzugreifen", fügte er an. "Dadurch versuchen wir Schritt zu halten mit anderen Entwicklungen in Europa, zum Beispiel in der Politik oder der Zivilgesellschaft – der Fußball sollte nicht gegenüber anderen Bereichen der europäischen Gesellschaft ins Hintertreffen geraten."
"Institutionelle Diskriminierung ist bei Diskussionen über Gleichheit im Sport ein allseits bekanntes Phänomen, über das aber keiner gerne sprechen möchte", erklärte Piara Powar, Geschäftsführer von FARE.
"Im Fußball kann man dies leicht am Fehlen ethnischer Minderheiten im Bereich der Toptrainer oder hochrangiger Funktionäre feststellen, dies gilt sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene. Ähnliches gilt für Frauen, die kaum in entscheidenden Funktionen im Fußball anzutreffen sind."
"Dies ist das erste Mal, dass ein Fußball-Dachverband Schritte unternimmt, strukturelle Diskriminierung durch eine Veranstaltung dieser Art unter die Lupe zu nehmen, es ist dies ein mutiger und innovativer Schritt der UEFA."
Eine umfassende Analyse der gegenwärtigen Situation wurde von der Loughborough University (England) für dieses Seminar angefertigt und wird am Mittwoch den Teilnehmer_innen vorgelegt. In diesem Bericht wird dringend empfohlen, zur Tat zu schreiten.
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