Die Nichtahndung der bisherigen homophoben und rassistischen Vorfälle bei der WM in Brasilien passen da gut ins Bild. Um der Harmonie willen ignoriert der Weltverband beim Eröffnungspiel faschistische Banner im kroatischen Sektor und auch die homophoben „Puto“ („Stricher“) Gesänge mexikanischer und brasilianischer Fans. Auch das neonazistische Keltenkreuz-Banner, das russische Fans beim Spiel gegen Südkorea zeigten, hat kein Nachspiel (<link http://www.telegraph.co.uk/sport/football/world-cup/10910538/World-Cup-2014-Brazil-and-Mexico-face-action-for-homophobic-chanting-by-fans.html - external-link-new-window>World Cup 2014: Brazil and Mexico face action for 'homophobic' chanting by fans</link>)
Lächerlich wirken die Erklärungen des Chefs der FIFA-Disziplinarkommission, Claudio Sulser. Er meint, es wäre in der Masse schwer zu beweisen, welche Fangruppen sich rassistisch oder homophob Verhalten würden. Geradezu bizarr auch die Argumentation, dass die homophoben Gesänge keinen individuellen Spieler beleidigen würden und die FIFA daher nichts machen könne.
Dass es keiner solcher Ausreden bedarf, zeigt die UEFA bei ihren Bewerben wie der EURO oder der Champions League. Da wird zumindest versucht, diskriminierendes Verhalten konsequent zu sanktionieren. Zudem unterstützt die UEFA mit den eingenommen Strafgeldern Präventionsprojekte an der Basis, da nur repressive Maßnahmen viel zu kurz greifen.
Die FIFA will sich „ihre“ WM-Party offensichtlich nicht von unerfreulichen Strafen trüben lassen. Dadurch ist die FIFA drauf und dran ihre letzte Glaubwürdigkeit bei der Bekämpfung von Diskriminierung zu verspielen. Angesichts der nächsten beiden WM-Endrunden in Russland 2018 und Katar 2022 und der in beiden Ländern staatlich geförderten Homophobie, sind das keine erfreulichen Aussichten.
Weiterführender Artikel:
<link http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-wm/rassismus-im-stadion-von-der-fifa-geduldet-13027872.html - external-link-new-window>Rassismus im Stadion: Von der Fifa geduldet</link>
4. Juli 2014