Rund 70 Teilnehmer/innen des Netzwerkes schwul-lesbischer Fanclubs waren der Einladung von Queerpass St. Pauli nach Hamburg gefolgt und debattierte, diskutierten und feierten ausgiebig.
Am Samstag wurden die Teilnehmer/innen von Corny Littmann, schwulem Ex- Präsident des FC St. Pauli im Schmidt-Theater auf der Reeperbahn begrüßt. Danach stand die QFF interne Arbeit im Vordergrund. Dabei wurde ein Finanzierungskonzept über Beitragszahlungen ebenso beschlossen wie die Aufnahme des inzwischen 21. schwul-lesbischen Fanklubs in das europäische Netzwerk. Mit "Andersrum-Auf-Schalke", 1. Diversity- Fanklub der Königsblauen aus Gelsenkirchen, ist nun der 17. deutsche Fanklub (neben drei Schweizer und einem Spanischen) Mitglied bei QFF. Pressesprecher Dirk Brüllau konnte den Teilnehmer/innen außerdem vermelden, dass es im Juli eine weitere Gründung in Düsseldorf gab, wo "Warm-Up 95" auf die Aufnahme, in dem seit 2006 bestehenden Netzwerk wartet. Ebenfalls waren fünf Interessenten aus Nürnberg angereist, wo der schwul- lesbische Fanklub "Noris Fighters" bereits in den Startlöchern steht.
Viel Beachtung fand auch die Podiumsdiskussion "Jung, schwul und Fußballspieler. Geht das?". Neben dem Geschäftsführer des Hamburger Fußball Verbandes Karsten Marschner debattierten Matthias Kook (Vereins- und Amateurangelegenheiten SV Werder Bremen), Dr. Thorsten Weidig (Mannschaftspsychologe HSV) und Marco Feldhusen (Chef-Scout FC St. Pauli) mit dem Plenum. Alle vier bestätigten, dass das Thema Diskriminierung Homosexueller im Fußball bislang zu wenig im Focus der Arbeit mit Nachwuchsspielern und deren Betreuern steht und sie es zukünftig in ihren Vereinen und dem Verband noch mehr in die tägliche Arbeit einfließen lassen wollen.
Den Abschluss fand die Veranstaltung in einer großen Party am Samstagabend und einem Brunch am Sonntag im Fanladen St. Pauli, der an diesem Wochenende seinen 20. Geburtstag begehen konnte.
"QFF wächst weiter, wird mit nahezu 900 Mitgliedern immer stärker und wird gemeinsam mit anderen Fangruppierungen weiter Druck auf Vereine und Verbände ausüben, damit die Diskriminierung Schwuler und Lesben in europäischen Stadien keine Chance mehr hat", verkündete QFF- Pressesprecher Dirk Brüllau zum Ende der Konferenz.