At the End of the Day, the Land Belongs to the Community

Eine Aussage, die von Seiten der Lokalbevölkerung über die Akademie Red Bulls in Ghana öfter zu hören war, so Autor Martin Kainz im Rahmen der Buchpräsentation „Red Bull Ghana – Eine Akademie auf verlorenem Boden“ vom 17. September am Wiener Karlsplatz.

Buchautor Martin Kainz mit Kurt Wachter + Bella Bello Bitugu bei der Präsentation seines Buches

Gemeint war damit die Tatsache, dass die Akademie, im Besitz eines aus Europa geleiteten transnationalen Marketingkonzerns, letztlich doch als Teil der Region angesehen wurde. Obwohl es kaum Interaktionen zwischen der Akademie und der umliegenden Bevölkerung gab, weder auf sozialer, noch auf Spieler-Ebene.

 

Bei der gut besuchten Veranstaltung im Mobilen Stadtlabor am Karlsplatz, moderiert von Kurt Wachter von FairPlay-VIDC und kommentiert von Bella Bello Bitugu von der University of Ghana (Legon), berichtete Kainz von seinen Recherchen vor Ort, innerhalb und außerhalb der Akademie, von dem Austausch zwischen Red Bull und dem lokalen Umfeld, über unterschiedliche Zielsetzungen, Interessen und den daraus entstehenden Konfliktebenen.

 

Bitugu, Interviewaussagen von Leitungspersonen der Akademie aus dem Buch zitierend, bezeichnete die Akademie als neokoloniales Konstrukt, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. „Ähnlich wie viele andere hierarchisch aufgebaute Akademien von europäischen Geschäftsleuten, die meinen, Profit mit afrikanischen Spielern machen zu können und dabei die Stars von morgen zu entdecken“, so Bitugu weiter.

 

Im Sommer 2013 wurde das Projekt Red Bull Ghana beendet. Nach <link http://www.foto-journalist.at/wp-content/uploads/Houllier.pdf _blank external-link-new-window>offiziellen Angaben</link> aufgrund der peripheren Lage der Einrichtung und Fehlern des Managements. Das tendenziell positive Potenzial des Sports wurde hierbei nicht erkannt. „Letztlich ist man auch auf sportlicher Ebene gescheitert. Dies dürfte der primäre Grund für die Schließung gewesen sein“, so Kainz.

 

Im August 2014 wurde die Akademie unter dem Namen West African Soccer Academy wiedereröffnet, wie Kainz vom ehemaligen Fußballprofi Anthony Baffoe erfuhr, der auch im Buch zu Wort kommt. Die Akademie sei nun nicht mehr im Besitz von Red Bull, aber weiterhin in inhaltlicher und technischer Kooperation.

 

Nächste Präsentation des Buches mit Autor, Herausgeber und Verlag:
20. Oktober 2014, 19 Uhr, Afro-Asiatisches Institut (AAI), Türkenstraße 3, 1090 Wien.

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