Heute, am Dienstag den 18. Mai, wird ab 18 Uhr im Museum Arbeitswelt Steyr die Ausstellung „Heimspiel : Auswärtsspiel. Migration im österreichischen Fußball“ eröffnet. Geboten wird bei freiem Eintritt ein buntes Programm, das vom gemeinsamen Ausstellungsrundgang bis zum Torwandschießen reicht.
Österreichisches Cupfinale am Sonntag: Sturm Graz gewinnt den ÖFB-Cup gegen Wiener Neustadt, das Siegestor schießt der Slowene Lavric nach Vorarbeit des Bosniers Muratovic, während sich an der Seitenlinie der deutsche Trainer Franko Foda über seinen ersten Titel freut. Die Szene zeigt, dass Profifußball und Migration zwei Seiten der gleichen Medaille sind. Ganz ohne zugewanderte Spieler wäre das Gesicht des heimischen Fußballs jedenfalls kaum wieder zu erkennen.
Grund genug für das Museum Arbeitswelt Steyr, das gemeinsam mit Georg Spitaler (Universität Wien, ballesterer fm) und FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. realisierte Ausstellungsprojekt als Prolog und Begleitprogramm zur WM in Südafrika (bei der ein Großteil der rund 500 zum Einsatz kommenden Profis bei Vereinen außerhalb ihrer Heimat kickt) erstmals in Österreich zu präsentieren.
Im Zentrum der bis 30. September 2010 laufenden Sonderschau, für die sogar am Balkan und in Südamerika recherchiert wurde, steht ein fiktives Team von 11 Fußballprofis, deren Geschichten im Rahmen der Ausstellung erzählt werden. In diesem Team stehen aufgrund des Ausstellungsortes Steyr auch mehrere Akteure mit OÖ-Bezug, mitunter die ehemaligen LASK-Stars Ivica Vastic, Miroslav Vukasinovic und Hans Kondert, der einstige VÖEST-Kicker Alberto Martinez sowie Vorwärts-Steyr-Trainer Radan Lukic. Ihre Erzählungen handeln vom Verlassen der Heimat, dem nicht immer einfachen Zurechtfinden in der Fremde sowie der mehr oder weniger gelungenen Integration in Österreich. In Summe geben sie spannende wie auch ungewöhnliche Einblicke in das Fußballerleben auch abseits des grünen Rasens.
Schirmherr Sebastian Martinez
Bei freiem Eintritt sprechen am Eröffnungsabend Georg Spitaler und Markus Pinter von FairPlay-vidc zur Ausstellung. Der ehemalige Rapid-, Ried- und gegenwärtige Vienna-Spieler Sebastian Martinez hat die Schirmherrschaft übernommen, sein verstorbener Vater Alberto wird im Rahmen der Schau porträtiert. Sebastian Martinez wurde in Österreich geboren und schaffte es über Uruguay als Profifußballer bis ins Nationalteam.
Eckdaten
Die Sonderausstellung „Heimspiel : Auswärtsspiel. Migration im österreichischen Fußball“ wurde gemeinsam von Museum Arbeitswelt Steyr, Georg Spitaler (Fußballmagazin Ballesterer, Institut für Politikwissenschaft Universität Wien), der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel und FARE (Football Against Racism in Europe) realisiert. Sie läuft von 18. Mai bis 30. September 2010 täglich außer Montag von 9.00 bis 17.00 Uhr, im August ist das Museum geschlossen.
Die Ausstellung basiert zum Teil auf den Ergebnissen einer Studie der beiden Wiener WissenschafterInnen Barbara Liegl und Georg Spitaler, die sich aus politikwissenschaftlicher und historischer Perspektive mit dem Werdegang von Profispielern, Trainern und Hobbyfußballern beschäftigten, die in der Zeit zwischen 1945 und 2005 nach Österreich immigrierten. Weiterführende Lektüre liefert das Buch zum Projekt - "Legionäre am Ball".
Rückfragehinweis
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