Die bevorstehende Fußball-WM in Südafrika, zu der in Österreich mehrere Aktivitäten geplant werden, rückt auch die Sportgeschichte dieses Landes in den Vordergrund. Südafrika wird ja von zahlreichen Autor/inn/en als das "sportverrückteste Land" weltweit beschrieben, und dem Fußball kommt dabei die größte Popularität zu.
Diese bereits in der Kolonialzeit gegebene Beliebtheit in breiten Kreisen der schwarzen Mehrheitsbevölkerung mündete während der südafrikanischen Segregationspolitik (Apartheid) in eine zunehmende Politisierung dieser Sportart. Während der Apartheid unterlag der Sport ja, wie alle anderen Lebensbereiche, einer strengen, auf Herkunft und Abstammung basierenden Trennung, was zur Verhinderung der Entwicklung einer südafrikanischen Nation bzw. Identität beitrug.
Mit der Regierungsübernahme des ANC unter Nelson Mandela, 1994, die das Ende der Separationspolitik einläutete, veränderte sich auch Rolle des Sports. Dieser fungiert seit diesem Zeitpunkt als Hilfsmittel im Aufbau einer südafrikanischen Nation. Unterstützung findet dieser integrative Ansatz vor allem durch die bevorstehende Fußball-WM 2010, von der man sich in Südafrika eine verstärkte Förderung nicht nur des Eliten-, sondern auch des Breitensports erwartet.
Die Arbeit von Kathrin Zuser geht der spannungsreichen Geschichte des Fußballsports in Südafrika ebenso nach wie sie auch ein Bild der heutigen Situation zeichnet, die nach wie vor durch einen Mangel an Sporteinrichtungen und Trainingsmöglichkeiten in den früher rassistisch benachteiligten Stadtvierteln bzw. ländlichen Gebieten gekennzeichnet ist.
Mit einem Vorwort von Gerald Hödl.
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