Die Geschichte des heimischen Fußballs war nie eine exklusiv österreichische. Und so widmet sich die aktuelle ballesterer-Ausgabe den legendärsten Legionären, die den österreichischen Fußball der Zweiten Republik wesentlich geprägt haben. Nach unzähligen Diskussionen hat die Redaktion ein »Glamour Team« und ein »Team der Herzen« aus den einprägsamsten ausländischen Spielern zusammengestellt: Vom bulgarischen Rapid-Libero Trifon Ivanov über den argentinischen Weltmeister Mario Kempes bis hin zu dem vielfach rassistisch angefeindeten »Jacare«, Austria-Stürmer der 1960er Jahre.
Im Interview spricht Nikola Jurcevic, Torschützenkönig von 1994, über seine erfolgreiche Zeit bei der Salzburger Austria und seine aktuelle Trainerlaufbahn. Ebenfalls im Schwerpunkt trägt die Kooperation mit den Grafikgöttern vom LWZ erste Früchte: Sie haben die Illustrationen der wichtigsten Spieler und die Infografik zu den Herkunftsländern der Legionäre in Österreich gestaltet.
Aufruhr, Widerstand – es gibt kein ruhiges Hinterland
Ganz im Zeichen der Proteste stehen Spielfeld und Fansektor der aktuellen Ausgabe. Martin Curi und Reinhard Krennhuber berichten von den Protesten der Bevölkerung beim Confed-Cup in Brasilien und erklären, warum der Fußball in Brasilien eine Institution Null ist. Auch in Istanbul wurde in den letzten Wochen heftig demonstriert. Federführend an den Protesten gegen Staatschef Erdogan beteiligt war die Besiktas-Fangruppe »Carsi«. Der ballesterer widmet den Geschehnissen rund um den Taksim-Platz einen umfassenden Lokalaugenschein und ein Interview mit der Soziologin Yagmur Nuhrat.
Kämpfe finden aber nicht nur auf den Straßen Brasiliens und der Türkei, sondern ebenso in der österreichischen Bundesliga statt. Abstiegskämpfe, beispielsweise. In diesem befindet sich der SC Wiener Neustadt seit dem Ausstieg von ZiB2-Dauergast Frank Stronach permanent. Johannes Hofer geht der Frage nach, warum den Niederösterreichern der Klassenerhalt trotz stark eingeschränkter Finanzen und mangelnder Infrastruktur doch immer irgendwie gelingt.