FRA-Studie „Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und ethnische Diskriminierungen im Sport in der EU“

Die EU-Grundrechteagentur (FRA) betraute FairPlay-vidc mit der Durchführung einer europaweiten Vergleichsstudie zu Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und ethnischer Diskriminierung im Sport in der EU.

Die beiden FARE-Partner FairPlay-vidc und Kick It Out führen gemeinsam mit der portugiesischen Soziologin Salomé Marivoet eine vergleichende Studie zum Thema „Racism, xenophobia and related intolerances in sport in the EU“ durch. Auftraggeberin dieser Studie ist die EU-Grundrechteagentur (FRA).

 

In allen 27 EU-Mitgliedsstaaten werden Fußball, Leichtathletik und eine jeweilige „nationale“ Sportart sowohl im Amateur- als auch im Profibereich analysiert. Dabei soll erhoben werden, welche Formen von Diskriminierungen, etwa direkte und strukturelle Diskriminierung, vorhanden sind, gegen welche Personen(-gruppen) sich Diskriminierungen richten, und auf welchen Ebenen und in welchen Sportarten Diskriminierungen auftreten. Die Studie greift dabei auf die Expertise und das Know-how von FARE-Partner/innen in den jeweiligen Ländern zurück.

 

Die FRA rief dieses Projekt gemeinsam mit dem Europarat, der europäischen Kommission und anderen relevanten Akteur/innen ins Leben, um Rassismus und ethnische Diskriminierungen im Sport sowie rund um Sportveranstaltungen und -aktivitäten zu thematisieren, aber auch um Good Practice-Beispiele, die dagegen ankämpfen, in den Mittelpunkt zu rücken. Die Ergebnisse – ein umfassender vergleichender Bericht und ein Good-Practice-Handbuch, das bewusstseinsbildende Materialien und Beispiele sowie policy-relevante Empfehlungen beinhalten wird, werden bis Herbst 2009 fertiggestellt.

 

Die für die Vergleichsstudie notwendigen Daten werden in jedem EU-Mitgliedsstaat von den RAXEN National Focal Points der FRA erhoben. Die Guidelines für diese Datenerhebung wurden vom Forschungsteam erstellt.
Auf Basis der Vergleichsstudie werden acht, von der FRA ausgewählte Case Studies zu verschiedenen Good-Practice-Initiativen durchgeführt. Thematisch befassen sich die Case Studies mit Fußball und den weiteren untersuchten Sportarten, Frauen- und Männersport, Amateur- , Profi- und Freizeitsport, und behandeln sowohl unterschiedliche nationale Kontexte in einzelnen EU-Staaten als auch die internationale Ebene. Die Ergebnisse dieser Case Studies werden in einem Good-Practice-Handbuch dargestellt.

 

Die langjährige politische Meinungsbildungsarbeit, Rassismus und ethnische Diskriminierung im Sport als schwerwiegendes Problem wahrzunehmen, aber auch umgekehrt, das Potential von Sport zu erkennen, um gegen Diskriminierungen anzukämpfen und Sport als integratives Medium zu verstehen, trägt Früchte. 2007 veröffentlichte die Europäische Kommission das Weißbuch Sport, welches eine Reihe von Maßnahmen, u.a. auch gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport enthält, die von der Kommission durchgeführt und unterstützt werden sollen. Die Studie ist nun der nächste Schritt in die Richtung der Umsetzung von Maßnahmen gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung im Sport auf europäischer Ebene.

 

Forschungsteam:
Österreich
Elisabeth Kotvojs (FairPlay-vidc)
Georg Spitaler (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)

 

England
Piara Powar (KIO)
Alison Vaughan (KIO)

 

Portugal
Salomé Marivoet (Universität Coimbra)

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