Gegen die Regeln – Lesben und Schwule im Sport

Das Universitätssportzentrum Schmelz zeigt im April eine Wanderausstellung über Partizipation, Diskriminierung und Selbstorganisation von Lesben und Schwulen im Sport.

Sotschi, Qatar, Thomas Hitzlsperger und der Frauenfußball. Verbote von Homosexualität, mutige Outings und diskriminierende, homophobe Stereotype. Aktuell wird so viel wie noch nie öffentlich über Homophobie und damit zusammenhängend über die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung des Sports diskutiert. Das nimmt das Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien gemeinsam mit der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel zum Anlass, um die Wanderausstellung „Gegen die Regeln – Lesben und Schwule im Sport“ von 1. April bis Mai 2014 am Universitätssportzentrum (USZ 1, Auf der Schmelz, 1150 Wien)  zu zeigen.


Hintergrund

 

Nach wie vor steht Diskriminierung, die Ausgrenzung und Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer Religion oder ihrer sexuellen Orientierung, an der Tagesordnung. Insbesondere im Sport wird das oft wenig anerkannt und ignoriert, gilt doch der Sport als Sinnbild der „Chancengleichheit“, wo nichts als die eindeutig mess- und vergleichbare Leistung zählt. Neben Rassismus spielen insbesondere Homophobie, die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen Personen (LGBTs), und Sexismus eine unrühmliche Rolle. Beiden zugrunde liegen stereotype Geschlechtervorstellungen; Bilder davon, was als männlich, was als weiblich gilt und in Folge dessen, wann Männer in abwertender Intention als schwul, wann Frauen als lesbisch, wahrgenommen werden. Speziell im Männerfußball ist Homophobie  ein zentrales Problem.


Sport & Politik

 

Das Outing des deutschen Ex-Nationalteamspielers Thomas Hitzlsperger hat die Debatte um homosexuelle Sportler_innen und die herrschende Homophobie Anfang des Jahres  in Europa einmal mehr angestoßen. Dass Sport und Politik viel miteinander zu tun haben, zeigten auch die Olympischen Winterspiele: warum ausgerechnet Länder wie Russland oder Katar, wo Menschenrechte wenig zählen, mit der Austragung sportlicher Großereignisse „belohnt“ werden, hat vielen zu denken gegeben. Für alle Akteur_innen des Sports (Athlet_innen, Funktionär_innen, Politiker_innen und Wissenschaftler_innen), aber insbesondere für angehende Sportwissenschaftler_innen, Trainer_innen und Sport-Lehrer_innen ist es notwendig, sich mit dem Thema Antidiskriminierung und Gleichbehandlung im Sport auseinanderzusetzen um allen die Partizipation am Sport zu ermöglichen.


Über die Ausstellung

 

Hier will die Ausstellung „Gegen die Regeln – Lesben und Schwule im Sport“ ansetzen. Von der European Gay and Lesbian Sport Federation (EGLSF) initiiert, wandern 38 Roll-up Banner in mittlerweile 7 Sprachen durch die Welt. Die Ausstellung versucht einerseits aufzuklären und zu informieren über Homophobie und die Abwertung von LGBTs im Sport, fragt nach Ursachen und Stereotypen. Gleichzeitig will die Ausstellung aber auch positive Identifikation schaffen: Neben queeren Sportvereine und -veranstaltungen werden 21 homosexuelle Sportler_innen, von Martina Navratilova bis zum britischen Fußballer Justin Fashanu, portraitiert. So sollen homosexuelle Sportler_innen, insbesondere Jugendliche, ermächtigt und gegen Diskriminierung angegangen werden und die inklusiven Potentiale des Sports betont werden.

In Wien wurde die Ausstellung von FairPlay-VIDC bereits im Oktober 2012 in der Bücherei Philadelphiabrücke im Rahmen des EU-Projektes "Football for Equality" gezeigt.


Ausstellung im USZ 1

 

Von 1. April bis Mai 2014 ist die Ausstellung im USZ 1 des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Wien zu sehen. Begleitet wird die Ausstellung von einer Veranstaltung, die im Detail noch angekündigt wird, und soll in einzelne Lehrveranstaltungen Eingang finden.

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