Groundhopper in Belfast: Nordirland — Kosovo

Nordirland – Kosovo
24. September 2022
National Stadium at Windsor Park
Zuschauer*innen: 17.148
Resultat: 2:1

Vor dem Spiel gab es eine Belfast-Tour mit Besichtigung der berühmten Murals, kreuz und quer durch verschiedene Stadtviertel und vorbei an Sehenswürdigkeiten. Mit an Bord auch Andy von der Irish Football Association Foundation, der uns immer wieder mit zusätzlichen Informationen über die Anstrengungen des nordirischen Verbandes versorgte, die religiöse Trennung der Bevölkerungsgruppen im Fußball zu vereinen und Barrieren abzubauen. Viele der bemalten Mauern zeigen auch den Bezug zu Fußball. Neben Insignien der Glasgow Rangers und von Celtic kamen wir auch an solchen von von George Best vorbei, der uns später noch an anderer Stelle begegnen sollte.

Die IFA Foundation organisierte im vergangenen September ein Meeting des „Sport Together“-Projekts, das von der fairplay Initiative koordiniert wird. Der nordirische, der irische Fußballverband und eine Sportorganisation aus Donegal, die „crosscommunity-work“ betreibt, tauschen sich mit bosnischen, serbischen und kroatischen Partner*innen über ihre Arbeit in Post-Conflict Regionen aus.

Am Weg zum Stadion verzettelte sich die etwa 18-köpfige Gruppe bei einem Chicken-Imbiss, wodurch das Pre-Match Bier in einem Belfaster Pub am Weg zum Stadion leider ausfallen musste, die Schlangen vor den Pubs am Weg zum Stadion waren nämlich endlos. Es ist einer der wenigen Tage, an denen in Belfast auch in der Öffentlichkeit ein Bier getrunken werden kann. An vielen Häusern entlang der Straßen wurde der kurz davor verstorbenen Queen gedacht, vor Matchbeginn gab es eine Trauerminute und Einblendungen auf der Vidiwall. Zum ersten Mal nach 70 Jahren sangen die Fans lautstark „God save the King“.

In der zweiten Halbzeit kam dann noch Danny Lynch, der Press Officer der IFA, bei uns auf der Tribüne vorbei und erzählte, dass in der Woche vor dem Kosovo-Match zwei Teamspieler aufgrund diskriminierender Postings vom Verband suspendiert wurden. Die IFA hat diesbezüglich strikte Richtlinien, die beiden Spieler dürften offensichtlich auch nicht die auch auf den Stadionbanden laufende UEFA Kampagne „No to online abuse“ ver- und schon gar nicht befolgt haben.

Das Bier im Pub gab es dann nach dem lautstark gefeierten Last-Minute-Sieg der Nordiren, aber erst nachdem wir uns mit unvermeidlichen Selfies von George Best mit seiner Statue vor dem Stadion verabschiedet hatten.

Den Beitrag findet ihr im aktuellen ballesterer #177.

Text & Fotos: Markus Pinter