Bei seiner Begrüßung bestätigte Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka:
„Rassismus und Gewalt, Doping und Wettbetrug sind drei ganz große Gefahren für den Sport, daher unterstützt die Bundesregierung die Initiative FARE – Football Against Racism in Europe aus voller Überzeugung. Im Rahmen unseres Projekts, das wir gemeinsam mit dem VIDC durchführen, bin ich auf reges Interesse gestoßen, das beweist, es ist gelungen, Aufmerksamkeit zu erlangen."
Patrick Gasser, UEFA Manager für soziale Verantwortung, erläuterte die Highlights der FARE Kampagne:
„Die Halbfinalspiele der UEFA EURO 2008â„¢ sind dem Thema Unite Against Racism gewidmet. Bevor die Spiele angepfiffen werden, werden alle ZuseherInnen in eine Choreographie gegen Diskriminierung eingebunden. Die vier Teamkapitäne werden im Namen ihrer Mannschaften nach den Nationalhymnen Statements gegen Rassismus in ihrer Muttersprache abgeben. Damit übernehmen die Spieler eine Vorbildfunktion, die unübersehbar für die ZuseherInnen in den beiden Stadien und vor den Fernsehschirmen sein wird.“ (Statements der Kapitäne siehe weiter unten!)
Die wichtigsten Aktionen der FARE Kampagne bei der UEFA EURO 2008â„¢ sind:
• Ein Antirassismus-TV-Spot, der bei allen Spielen gezeigt wird
• Bandenwerbung mit der Botschaft „No to Racism“ (Nein zu Rassismus) bei jedem Spiel
• Mehrsprachiges FARE Fanzine mit Zitaten gegen Rassismus der Teamkapitäne aller Teams
• Die Teamkapitäne tragen spezielle Armbinden
• Jedes der über eine Million Matchtickets ist mit der Botschaft „Unite Against Racism“ versehen
• In allen Host Cities stehen Fanbotschaften als Treffpunkte und Informationsdrehscheiben für alle angereisten Fans zur Verfügung
Für die Zukunft versprach Staatssekretär Lopatka: „Gerade in Wien, wo es viele MigrantInnen und auch Fußballfans mit migrantischem Hintergrund gibt, soll und muss die Arbeit gegen Rassismus weitergehen. Gemeinsam mit der Bundesliga und dem VIDC wollen wir deshalb auch nach der EURO nachhaltig und positiv auf den österreichischen Fußball einwirken.“
Die Zwischenbilanz von FARE beschreibt Michael Fanizadeh so: „Der Level des beobachteten Rassismus und Rechtsextremismus ist ähnlich hoch wie in Portugal 2004 oder zuletzt bei der WM 2006. Das Problem ist nicht verschwunden, wenn es auch nicht mehr zu massenhaften Affenlauten kommt wie noch in den 1990er Jahren. Die Sensibilisierung hat bei einigen Verbänden leider nicht so gefruchtet. Kroatien wurde bei der UEFA EURO 2004â„¢ aufgrund von Rassismus bestraft und jetzt beim Spiel gegen die Türkei haben wir wieder rechtsextreme Ustascha-Flaggen und Sieg-Heil-Salute gesehen“.
„Wir arbeiten mit FARE seit 2001 erfolgreich zusammen. Ein jährlicher Fixpunkt ist dabei die FARE Aktionswoche im Oktober, die wir auch in Zukunft weiter unterstützen werden“, so Patrick Gasser.
Die Wiener Initiative FairPlay-vidc koordiniert die FARE Kampagne bei der UEFA EURO 2008â„¢ in Zusammenarbeit mit der UEFA, unterstützt durch die internationale Spielervereinigung FIFPro. In Österreich wird die Initiative vom Österreichischen Fußballbund (ÖFB) und dem Bundeskanzleramt gefördert.
„Ein wichtiger Teil der FARE Kampagne ist der unmittelbare Kontakt zu den jugendlichen Fans. Die FARE Streetkick-Tour bietet uns dazu die Möglichkeit. In Wien finden heute und morgen Vormittag Streetkick-Turniere der Wiener Minischülerliga statt. Der Court steht am Vorplatz des MuseumsQuartiers, Ecke Mariahilferstraße und ist täglich bis zum Abend des 26. Juni für alle spielfreudigen Fans geöffnet“, erklärte Michael Fanizadeh.
Die Statements der Teamkapitäne im Wortlaut:
„Meine Mannschaftskameraden und ich möchten klarmachen, dass wir gegen jede Form von Diskriminierung sind.“
„Wir haben in den letzten drei Wochen erlebt, wie der Fussball die Menschen zusammenbringen kann und wie wir unsere Leidenschaft gemeinsam ausleben können, unabhängig von unserer Religion, Nationalität oder Hautfarbe.“
„Mach mit im Kampf gegen Rassismus.“