Die Fußball-Weltmeisterschaft ist für die internationale Sportartikelindustrie schon jetzt ein sicheres Spiel. Dies gilt nicht zuletzt für Puma. Der Sportartikel-Gigant hat sich vor allem für afrikanische Nationalmannschaften die Ausstattungsrechte gesichert und unterstreicht hierdurch seinen Anspruch einer Marktführerschaft auf dem WM-Kontinent Afrika. Puma kann sich wie auch Adidas und Nike dank der Weltmeisterschaft über zusätzliche Millionengewinne freuen.
Die Frauensolidarität nimmt in dieser Veranstaltung miserable Arbeitsbedingungen in Zulieferfabriken für die Sportartikelindustrie ins Visier. Der Arbeitsalltag der Frauen, die in Ländern des globalen Südens für die Konzerne produzieren, ist von skandalösen Arbeitsbedingungen gekennzeichnet: Ihr Lohn reicht nicht einmal für das Nötigste aus, obwohl exzessive Überstunden den Arbeitsalltag bestimmen. Das Recht auf gewerkschaftliche Interessenwahrnehmung wird rigoros unterbunden. Die Sportartikelgiganten sehen aber keinen Handlungsbedarf, wenn Arbeiterinnen in ihren südlichen Zulieferbetrieben existenzsichernde Löhne und Arbeitsrechte vorenthalten werden.
Die Frauensolidarität tritt vor dem Hintergrund der anstehenden Fußball-WM am 18. Mai eine Informationsreise durch Österreich an. Die honduranische Textilarbeiterin Gina Cano berichtet über den Arbeitsalltag in Weltmarktfabriken ihres Heimatlandes, wo sie für einen Zulieferbetrieb von Adidas, Nike und Reebok arbeitete. Auch Puma lässt in Weltmarktfabriken Honduras produzieren. Ihre Kollegin Carla Erazo von der Organisation EMIH (Equipo de Monitoreo Independiente de Honduras), schildert wie vehement multinationale Konzerne die Einblicke in ihre Produktionsbedingungen verhindern. Die beiden berichten, wie sie sich gegen das wirtschaftliche und politische Vorgehen in ihrem Land wehren und solidarisch und global vernetzt für Veränderungen hin zu fairen globalen Arbeitswelten für Frauen engagieren.