Das Jahr 2012 wird als Meilenstein in die Geschichte der professionellen Fanarbeit in Österreich eingehen, sind doch innerhalb des ersten Halbjahres mit der Fanarbeit Innsbruck und Fußball.Kult.ur Lustenau zwei professionell geführte Fanarbeitsprojekte entstanden. Darüber hinaus ist auch die Koordinationstelle Fanarbeit Österreich bei FairPlay mit professioneller Struktur angelaufen.
Professionalisierung in Innsbruck und Lustenau
Die ersten sichtbaren Erfolge konnten auch erzielt werden. Armin Weber von der Fanarbeit Innsbruck war bei nicht weniger als 31 Spielen im Rahmen der Spieltagsbegleitung anwesend und führte insgesamt über 120 Beratungs- und Einzelgespräche. In Lustenau führten mehrere Workshops zum Thema Gewaltprävention mit den jugendlichen Fans dazu, dass es kaum mehr negative Vorkommnisse rund um die Spiele des FC Lustenau gibt. Durch den funktionierenden Selbstregulierungsprozess innerhalb der Fanszene, bedarf es mittlerweile auch weniger Sicherheits- und Exekutivbeamten bei den Spielen des Vereins.
Die Vertreter der Nordkurve Sturm Graz gaben interessante Einblicke in die Fanszene des Vereins und in ihre ehrenamtliche Arbeit. Das geschlossene Auftreten der organisierten Fangruppen führt zu einem guten Verhältnis und Einverständnis mit den Vereinsverantwortlichen und zu einigen erfolgreichen Initiativen wie „Freiheit für Sturm“ oder die Fanzine „Schwarzmalerei“.
Breite Unterstützung notwendig
Dieses Treffen hat aber auch gezeigt, dass noch nicht alle Verantwortlichen im österreichischen Fußball von der Wichtigkeit sozialpräventiver Fanarbeit überzeugt werden konnten und dass es wohl noch vieler Gesprächen und positiver Arbeit bedarf, um die nötigen Rahmenbedingungen und nachhaltige Strukturen wie etwa in Deutschland oder der Schweiz zu schaffen.