SPIN Women Konferenz: "Ein Hindernislauf" - Nachbericht
Von Montag 31. Mai bis 1. Juni 2021 fand im Bildungszentrum der AK Wien unsere Konferenz Ein Hindernislauf - Inklusion und Teilhabe migrantischer Frauen & Mädchen im Sport statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der AK Wien organisiert und ist Teil des des europaweiten Projekts SPIN Women - Sport Inclusion of Migrant and Minority Women. Bis knapp vor der Konferenz war nicht klar, ob die aktuelle Covid-Situation eine Präsenzveranstaltung erlauben würde. Am Ende konnten wir jedoch ein Hybrid-Event auf die Beine stellen, was für uns Neuland bedeutete!
TAG 1, 31.5.2021
Der erste Tag fand als Präsenzveranstaltung mit rund 50 Gästen in der AK Wien statt und wurde live auf YouTube übertragen. Eröffnet wurde die Konferenz mit einleitenden Worten von AK Präsidentin Renate Anderl und Niki Staritz vom fairplay Team.
Beim Eröffnungstalk Nicht im Bild – ist die Teilhabe migrantischer Mädchen & Frauen im Sport ein Thema? trafen Renate Anderl, Gabriele Heinisch-Hosek (Päsidentin des VIDC, ehem. Frauenministerin), Dieter Brosz (Bundesministerium für Kunst, Öffentlicher Dienst und Sport) und Mirna Jukic-Berger (ehem. Europameisterin und olympische Medaillengewinnerin im Schwimmen) am Podium zusammen. Für die Moderation war Mari Lang (Journalistin, ORF Sport) verantwortlich.
Als zweiter Programmpunkt stand die Diskussion Sport als Arbeitsplatz: Wo ist die Gleichberechtigung? auf der Tagesordnung. Asiye Sel (AK Wien, Frauen-Abteilung), Liu Jia (Profi-Tischtennisspielerin, Teilnehmerin Olympische Spiele Tokyo 2020) und Sarah Gregorius (FIFPro, Head of Globale Policy and Stakeholder Relations - Women’s Football) diskutierten über die täglichen Herausforderungen im Arbeitsfeld Sport. Die Moderation wurde von Expertin Mareike Boysen (Wir Frauen im Sport) übernommen.
Zum Abschluss des ersten Tages wurde noch die Wanderausstellung [un]sichtbar - Geschichten migrantischer und nicht-weißer Frauen im Sport eröffnet, in der Geschichte(n) von Frauen im Sport erzählt werden, die keiner sogenannten Mehrheitsgesellschaft angehören: Frauen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte, Minderheiten, BPOc's (Black & People of Colour). Einige der Gesichter der Ausstellung waren persönlich anwesend, was uns besonders gefreut hat: Liu Jia, Vera Dumser, Sarah Anulika Nweremizu und Helia Mirzaei!
TAG 2, 1.6.2021
Der zweite Tag der Konferenz lief komplett online in Form von Zoom-Webinaren und einem interaktiven Workshop ab. Auch dieser Tag war zusätzlich live via YouTube verfügbar!
Eröffnet wurde mit der Diskussion Racism and Sexism in sport: Double exclusion of migrant women, in der Hala Ousta (Diversity & Accessibility Manager FIFA) und Elisabeth Lechner (AK Vienna, Autorin von "Riot, don't diet!") über das Zusammentreffen von rassistischen und sexistischen Mechanismen im Sport sprachen. Moderiert wurde von Des Tomlinson (Intercultural Programme National Coordinator, FAI).
Im Workshop Action research for inclusion of migrant women and girls in sport: How to produce empowering knowledge wurde es schließlich interaktiv. Nach Input von Victoria Schwenzer (Camino & SPIN Women) wurden die Teilnehmer*innen in Breakout-Rooms zum gemeinsamen Arbeiten und Diskutieren geschickt! Bei der Umsetzung unterstützen die Workout-Moderator*innen Nuria Karimi, Lulu Sabbiti und Kayra Hohmann. Das von SPIN-Projektpartner Camino verfasste Paper gibt es hier zum Download!
Die letzte Diskussion der Konferenz wurde zum Thema Clubs as Gatekeepers: Opening grassroots sport for girls geführt und brachte folgende Expert*innen online zusammen: Pearl Slattery (Womens football programme, Football Association of Ireland FAI), Marijke Fleuren (European Hockey Federation (EHF), Präsidentin und Mitglied der High-Level Group on Gender Equality in sport), Anna Ressmann (Vienna FA, Obfrau des Frauen-Komitees), Merlina Linke (Jugendarbeiterin, Association of Vienna Youth Center) & Ayisat Yusuf (Monaliiku - Well-Being and Sports for Multicultural Women (Finland), Coach & ehemals Nigeria International). Niki Staritz vom fairplay Team übernahm die Moderation!
SPIN-Partner starten Sport Inclusion Network
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde das Publikum von Layla Mousa (UISP) in das SPIN Women Projekt und seine bisherigen Ergebnisse eingeführt.
Es folgte die Vorstellung des internationalen Sport Inclusion Network (SPIN). SPIN-Koordinator Kurt Wachter und David Hudelist (beide fairplay) erzählten die bisherige Erfolgsgeschichte. SPIN startete 2010 als Projekt und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen europäischen Akteur für soziale Inklusion durch Sport
Die Gründungsorganisationen durchliefen einen eingehenden Diskussionsprozess und einigten sich darauf, das Netzwerk zu formalisieren. Schließlich entwarfen sie eine Satzung, die den potenziellen zukünftigen Mitgliedsorganisationen vorgelegt wurde. Das SPIN-Netzwerk wird als gemeinnütziger Verein nach österreichischem Recht registriert.
Abschließend ergriffen Vertreter der Gründungsorganisationen, darunter Victoria Schwenzer (Camino, Deutschland), Des Tomlinson (FA of Ireland), Joana Libertador (Sindicato dos Jogadores Profissionais de Futebol, Portugal), Jean-Marc Alingue (Liikkukaa - Sports for All, Finnland) und Gibril Deen (Mahatma Gandhi Human Rights Organisation, Ungarn) das Wort und erklärten, warum das Netzwerk wichtig ist und sie sich dafür engagieren. Ein schöner, runder Abschluss für zwei spannende Konferenztage!
Auf diesem Weg möchten wir uns bei allen Beteiligten, Partner*innen und Fördergeber*innen bedanken. Ein wichtiger weiterer Schritt im SPIN-Projekt ist hiermit getan! DANKE!
Ein umfangreicher Konferenzbericht folgt und wird in den nächsten Wochen auf unserer Website verfügbar sein!